Der Südschnellweg soll nun auch im Bereich der Leinemasch doch nach den bestehenden Plänen neugebaut werden. Er wird dann dort fast doppelt so breit wie heute. Dafür werden Bäume gefällt und die Leinemasch wird auf Jahre zu einer großen Baustelle. Wenn der Neubau fertig ist, können 10.000 Autos mehr über den Südschnellweg fahren.
Ein Runder Tisch im Niedersächsischen Verkehrsministerium hat in den letzten Monaten die Chance nicht genutzt, eine Planungsänderung für den Abschnitt in der Leinemasch zu finden. Die Ergebnisse zeigen: es wäre möglich, aber schwierig.
Angesichts der Klimakrise, angesichts nicht erreichter Ziele im Verkehrsbereich, angesichts der Belastungen für Mensch und Umwelt: müssen wir nicht alle Schwierigkeiten überwinden, um Straßen heute so zu bauen, dass Verkehr und Mobilität klimaverträglich werden? Stattdessen wird nun eine Planung umgesetzt, die aus der Zeit gefallen ist. Die zu mehr statt weniger Autoverkehr beiträgt. Die das Klimaschutzgesetz ignoriert. Die die Pläne und Beschlüsse von Stadt und Region Hannover für Verkehrswende und Klimaneutralität 2035 konterkariert.
Umwelt- und Klimaschutzverbände und -initiativen haben am Runden Tisch immer wieder deutlich gemacht: Handlungsspielräume sind da und sie müssen genutzt werden. Teilung des Planfeststellungsverfahrens, Sanierung im Bestand statt Neubau, Haltebuchten statt Standstreifen - es gab Ideen und die Region Hannover hat als Planfeststellende Behörde auch Ansätze aufgezeigt. Mit Gesprächen, in Diskussionsrunden oder Demonstrationen haben sich Teile der Zivilgesellschaft und der Politik in den letzten Monaten und Jahren für eine Neuplanung eingesetzt. Doch die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) hat allen Optionen für Änderungen an der ursprünglichen Planung eine Absage erteilt, anstatt mit voller Kraft einen neuen Weg zu erarbeiten. Das Land hat damit die Gelegenheit verstreichen lassen, eine zukunftsfähige Planung aufzustellen.
Was bleibt?
Für heute: Ratlosigkeit, angesichts der Ignoranz gegenüber der Klimakrise. Fassungslosigkeit, angesichts des Festhaltens an einer Planung von vorgestern wider besseres Wissen. Enttäuschung und Wut über einen Prozess, der halbherzig geführt kein Ergebnis bringt.
Für morgen: Der Einsatz für Gesetze und Regeln, die Klimaschutz endlich angemessen berücksichtigen. Bündnisse, die gemeinsam für Veränderungen kämpfen. Durchhaltewillen, Hartnäckigkeit und grenzenloser Optimismus für eine bessere Welt.