Hannover, 02.06.2022 – Eine neue Studie zum Tag des Fahrrads zeigt: Je sicherer die Infrastruktur, desto häufiger wird das Fahrrad genutzt. „Im Mittelpunkt der Verkehrsplanung darf nicht länger das Auto stehen, sondern die Mobilität für Menschen“, fordert daher Swantje Michaelsen, Bundestagsabgeordnete aus Hannover und Mitglied im Verkehrsausschuss. Die Intervention des niedersächsischen Verkehrsministers beim neu angelegten Radweg am Schiffgraben zeigt außerdem: es braucht größere Freiheiten für die Kommunen.
Drei Viertel aller Deutschen sind der Ansicht, dass dem Fahrrad eine wichtige Rolle bei der der Reduzierung des Verkehrsaufkommens (75 %) und der Verringerung von Treibhausgasen (77 %) zukommt. Das zeigt eine neue Studie des Markt- und Sozialforschungsunternehmens Ipsos zum Weltfahrradtag. Die aktuelle Studie belegt außerdem eindrücklich mit ihren Zahlen: Es sind Sicherheitsbedenken, die Menschen in Deutschland vom Radfahren abhalten. In den Niederlanden wird das Fahrrad als sicheres Verkehrsmittel wahrgenommen, dementsprechend ist die Fahrradnutzung für Besorgungen oder den Arbeitsweg am höchsten. Um mehr Sicherheit zu erreichen, sind in Deutschland 53 Prozent der Befragten der Meinung, dass der Radverkehr bei neuen Straßen- und Verkehrsinfrastrukturprojekten in der eigenen Region priorisiert werden sollte.
„Genau der Aspekt sichere Radinfrastruktur ist beim Radweg am Schiffgraben aktuell hier vor Ort in der Diskussion: Die Landeshauptstadt setzt wissenschaftliche Erkenntnisse mit gezielten Maßnahmen vorausschauend um und nimmt dabei die Sicherheit gerade für Menschen zu Fuß oder auf dem Rad in den Blick“, führt Michaelsen an. „Und dann kommt die Landesregierung, mit Bernd Althusmann am Steuer, angerauscht und rast an allen Bedürfnissen und wissenschaftlichen Erkenntnissen vorbei. Der Vorschlag eines kombinierten Rad- und Fußweges, der alle Sicherheitsbedürfnisse ignoriert, und stattdessen Autos weiterhin zweispurig fahren lässt, ist absurd. Das ist Verkehrspolitik von vorgestern.“
„Ich setze mich auf Bundesebene dafür ein, dass wir das Straßenverkehrsgesetz reformieren. Klima- und Umweltschutz, Gesundheit und städtebauliche Entwicklung sollen als neue Ziele verankert werden. Damit bekommen Kommunen mehr Handlungsspielraum für die Gestaltung der öffentlichen Räume, so können sie den Rad- und Fußverkehr priorisieren und sicherer machen!“